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Günter Pritschow 70

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Günter Pritschow
  Am 3. Januar 2009 vollendete Prof. Günter Pritschow, langjähriger Leiter des Instituts für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) sowie ehemaliger Prorektor und Rektor der Universität Stuttgart, sein 70. Lebensjahr. Günter Pritschow, charakterisiert als Wissenschaftler, Manager und Diplomat, wurde 1939 in Berlin geboren und studierte nach Abschluss des Gymnasiums in Berlin Schöneberg Nachrichtentechnik an der TU Berlin. Ab 1966 folgten Jahre als Entwicklungsingenieur bei Siemens, doch sein Interesse an der Grundlagenforschung führte ihn zurück an die TU Berlin. Dort promovierte er 1972 im Fachbereich Konstruktion und Fertigung. Ein Jahr später kehrte er zurück in die Industrie und leitete vier Jahre die fertigungstechnische Entwicklung im Kabelwerk Gartenfeld.

1976 wurde er Professor an der Technischen Universität Berlin für das Fachgebiet Automatisierungstechnik für Qualitätssicherung und Fertigung und war stellvertretender Leiter des Instituts für Werkzeugmaschinen. Die Industrie kam 1980 wieder in sein Leben, in einem renommierten Unternehmen übernahm Günter Pritschow Managementaufgaben. 1984 folgte er dem Ruf der Universität Stuttgart als Direktor des ISW, das er mehr als 20 Jahre leitete. Es gelang ihm, die führende Stellung des Instituts auf den Gebieten Steuerungstechnik, Planungs- und Leittechnik sowie der Maschinen- und Robotersysteme ständig weiter auszubauen. 1986 wurde er Prorektor für Lehre und von 1996 bis 2000 war er Rektor der Universität Stuttgart. Im Jahr 2005 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Bei einer prominent besetzten Festveranstaltung im Senatssaal am 3. März erinnerte Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel daran, dass der Jubilar während seiner Amtszeit als Rektor viel für die Universität Stuttgart bewirkt habe. So hatte Günter Pritschow, um trotz der auch damals schon knappen Kassen des Landes die Universität erneuerungsfähig zu halten, ein Einsparungsmodell beschließen lassen. Danach mussten nicht nur die vorgeschriebenen zehn, sondern vier Prozent zusätzlich eingespart und von jeder Fakultät in einem belastungs- und leistungsorientierten Korridor von sieben bis 21 Prozent erbracht werden. Allerdings habe dieser „unbeliebte Schlüssel“ das nächste Rektorat nicht überlebt. „Glücklicherweise erhalten“, berichtete Ressel, blieb die Technologie Transfer Initiative. Mit diesem Projekt haben zahlreiche Absolventen und Studierende unter der Patenschaft von Professoren eigene Unternehmen gegründet. Auch die Internationalisierung habe das Rektorat unter Pritschows Leitung maßgeblich vorangetrieben, stellte Ressel fest. So wurden – befördert durch finanzielle Anreize – innerhalb von zwei Jahren fünf internationale Masterstudiengänge geschaffen und weitere geplant. Als Günter Pritschow im September 2005 in den Ruhestand verabschiedet wurde, habe „keiner das geglaubt, nicht einmal er selbst“. „Und das wohl zu Recht“, sagte Ressel. Der Jubilar sei weiterhin an Forschungsprojekten beteiligt, initiiere eigene Projekte oder vertrete das Rektorat. Weitere Redner, darunter Universitätsratsvorsitzender Prof. Berthold Leibinger, der Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) Prof. Gunther Reinhart, der Emeritus der TU Berlin Prof. Günter Spur sowie sein Nachfolger Prof. Alexander Verl würdigten Pritschows Leistungen.             zi