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Tag der offenen Tür im Höchstleistungsrechenzentrum > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Lösungen für Probleme der Zukunft

Am 21. Juli öffnete das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) auf dem Campus Vaihingen seine Pforten. Das HLRS ist eine von 365 Einrichtungen, die die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ im Jahr 2007 mit einem Innovationspreis auszeichnete. Bei dem Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler konnten sich die Stuttgarter Wissenschaftler unter 1.500 Bewerbern durchsetzen.

Kalt ist es im Rechnerraum des HLRS, kalt und laut. Die Klimaanlage rauscht und saugt ein Stockwerk tiefer die Luft ein, um zu kühlen, was auf den ersten Blick wie schwarze Schränke aussieht: Die 72 Knoten des „NEC SX-8“, des derzeit schnellsten Vektorrechners Europas. Nirgends auf der Welt sind mehr SX 8 an einem Ort installiert. Der Stuttgarter Computer hat eine Leistung von 12,6 Teraflops und ist damit 4.000 mal so schnell wie ein normaler PC. Besucher hatten am Tag der offenen Tür die Chance, einen Blick auf das Herzstück des HLRS zu werfen.

Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer
 

Rainer Gruenenwald von der Deutschen Bank, Uni-Rektor Wolfram Ressel, Staatssekretaer Dietrich Birk vom Wissenschaftsministerium, Buergermeisterin Gabriele Mueller-Trimbusch und HLRS-Direktor Michael Resch

 
Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer

Knapp 1.000 Besucher nutzten den Tag der offenen Tür im Höchstleistungsrechenzentrum. Rainer Grünenwald von der Deutschen Bank, Uni-Rektor Wolfram Ressel, Staatssekretär Dietrich Birk vom Wissenschaftsministerium, Bürgermeisterin Gabriele Müller-Trimbusch und HLRS-Direktor Michael Resch (v.l.) eröffneten die Veranstaltung.   (Foto: Eppler)

Dreidimensionale Simulationen erleichtern Forschung

Auf dem Stuttgarter Rechner simulieren Wissenschaftler etwa Auto-Crashtests: Im Vergleich zu wirklichen Tests können so nicht nur Zeit, sondern auch Kosten eingespart werden. Derzeit arbeiten Forscher mithilfe des HLRS zudem daran, den Kerosinverbrauch von Flugzeugen durch mikroskopisch kleine Löcher in den Tragflächen zu reduzieren. Große Teile des neuen Airbus A 380 wurden ebenfalls mit dem Supercomputer berechnet. Auch in den Bereichen Biotechnologie, Medizin oder im Finanzbereich erleichtern Simulationen auf dem Stuttgarter Rechner die Forschung.

Das Höchstleistungsrechenzentrum erhielt für seine Arbeit nun den Preis der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“: Beim Festakt, der dem Tag der offenen Tür voranging, überreichte Rainer Grünenwald von der Deutschen Bank, Partner der Initiative, einen Pokal an HLRS-Direktor Prof. Michael Resch. Grünenwald unterstrich in seiner Laudatio die Bedeutung des Rechenzentrums für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Glückwünsche gab’s vom Land Baden-Württemberg: „Die Lust auf Neues, Neugier und Lust zu experimentieren, das brauchen wir in Deutschland“, sagte Staatssekretär Dr. Dietrich Birk vom Wissenschaftsministerium. Die Stuttgarter Bürgermeisterin Dr. Gabriele Müller-Trimbusch überbrachte die Grüße der Stadt und betonte die Bedeutung von Forschung und Entwicklung als Potential der Region.

Auch in Zukunft viel zu tun

„Stuttgart hat als Stadt der Tüftler eine lange Tradition, darin fügt sich die Universität ein“, meinte Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel in seiner Ansprache. „Hier im HLRS werden die Lösungen für die Probleme der Zukunft gefunden.“ Die Zukunft im Blick hat auch Prof. Michael Resch, der auf anstehende Projekte verwies. Zum einen soll das „Automotive Simulation Centre“, ein Transferzentrum zwischen HLRS und Autoindustrie, vorangetrieben werden. Zum andern gilt es, das „Gauss Centre for Supercomputing“, eine Kooperation der drei Höchstleistungsrechenzentren München, Jülich und Stuttgart, weiter auszubauen. Weil ein Höchstleistungsrechner innerhalb von rund fünf Jahren überholt ist, muss der Direktor der Einrichtung außerdem bereits an einen Nachfolgecomputer denken. Bis es so weit ist, nutzten am Tag der offenen Tür knapp 1.000 Besucher aber erst einmal die Chance, sich die vorhandene Hardware anzuschauen.

 

Verena Schickle

 

 

KONTAKT

 
                                                                      

Prof. Michael M. Resch
Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart
Tel. 0711/685 87269
Fax 0711/685 87209
email: info@hlrs.de
 > > > www.hlrs.de

   

 
 
last change:20.12.2007/ yj
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