Home           Inhalt           Suchen

Stuttgarter unikurier Nr. 90 November 2002
Forum photonicsBW:
Von Nahfeldoptik und Biophotonik
 

Am 1. Januar 2001 begann das Jahrhundert des Photons; so wurde es jedenfalls vom Bundesforschungsministerium und vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) in der Deutschen Agenda „Optische Technologien für das 21. Jahrhundert” ausgerufen. In Baden-Württemberg wurde bereits im Juli 2000 der Verein photonicsBW e.V. gegründet, in dem sich Partner aus Wissenschaft und Industrie gemeinsam für die Erforschung von Grundlagen und Anwendungen moderner Optik einsetzen. Am Dienstag, den 16. Juli fand in Vaihingen das Forum photonicsBW statt. Bei der von den Wissenschaftlern des Physikalischen Instituts der Universität Stuttgart organisierten Veranstaltung wurden die jüngsten Entwicklungen aus den Bereichen Nahfeldoptik, Biophotonik, Präzisionsmesstechnik, Quanten- und Atomoptik für eine breite Zielgruppe aus Industrie und Wissenschaft vorgestellt. 

kleinbal.gif (902 Byte)
 

Dr. Robert Grub, Geschäftsführer der photonicsBW, äußerte in seiner Begrüßungsrede die Hoffnung, dass dies der Startschuss für eine Reihe weiterer solcher Veranstaltungen sein möge. Grub bezeichnete das Forum als gute Möglichkeit, um Kontakte für eine potenzielle Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft zu generieren, die letztendlich auch den Hochschulabsolventen mehr Einblick in die Industrie ermöglichen solle.

Die fünf Vorträge des Nachmittags hatten die aktuellen Trends aus der Grundlagenforschung der Nanooptik, der Biophotonik, der Präzisionsmesstechnik sowie der Quanten- und Atomoptik zum Inhalt. Den Einstieg bestritt Prof. Dr. Martin Dressel vom 1. Physikalischen Institut der Universität Stuttgart mit der Nahfeldspektroskopie, die die optische Charakterisierung von Materialien und Strukturen erlaubt, die viel kleiner sind als die Wellenlänge. Unter dem Stichwort Biophotonik berichtete Prof. Dr. Jörg Wrachtrup vom 3. Physikalischen Institut der Universität Stuttgart von den jüngsten Entwicklungen im Bereich der Laser- und Detektorentechnologie, die es erlauben, zelluläre Prozesse mit einer Zeitlauflösung von einigen Femtosekunden und einer räumlichen Genauigkeit von einigen zehn Nanometern zu beobachten.

In seinem Beitrag „Photonische Kraftmikroskopie in evaneszenten Feldern” ging Dr. Clemens Bechinger von der Universität Konstanz auf das Messverfahren TIRM (total internal reflection microscopy) ein, mit dessen Hilfe sich detaillierte Informationen über die Teilchen-Wechselwirkungen mit einer Oberfläche gewinnen lassen und das unter anderem die Untersuchung extrem weicher Systeme in flüssiger Umgebung erlaubt. „Quantum dots and single photonics” hatte Prof. Dr. Atac Imamoglu von der UC St. Barbara, Kalifornien, seinen Vortrag aus dem Bereich der Quantenoptik überschrieben. Zum Abschluss des Forums ging Prof. Dr. Tilman Pfau vom 5. Physikalischen Institut der Universität Stuttgart auf atomlithografische Verfahren ein, die zur Herstellung von Nanostrukturen eingesetzt werden und in Zukunft auch die dreidimensionale Strukturierung ermöglichen.

Julia Alber/eng

Kontakt
Prof. Dr. Tilman Pfau, 5. Physikalisches Institut
Tel. 07 11 / 685-80 25
Fax 07 11 / 685-3810
e-mail: t.pfau@physik.uni-stuttgart.de

 


last change: 25.11.02 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

Home           Inhalt           Suchen