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Stuttgarter unikurier Nr. 90 November 2002
Unternehmerwissen bei Studierenden gefragt:
„Praxis der Ingenieurtätigkeit“ - und der Berufseinstieg wird einfacher
 

Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung hat im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung zu EXIST eine Befragung von über 5.000 Studierenden an zehn Hochschulen zum Thema „Studierende und Selbstständigkeit - Wie ist Ihre Haltung?“ durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass 76 Prozent der befragten Studierenden, darunter auch Studentinnen und Studenten der Universität Stuttgart, während ihres Fachstudiums unternehmerisches Wissen erlangen möchten. Dies deckt sich - wie das folgende Interview mit Prof. Karl-Heinz Wehking, dem Prorektor Forschung und Technologie zeigt - mit seinen Erfahrungen.

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Redaktion: Herr Professor Wehking, seit 1995 bieten Sie die Vorlesung „Praxis der Ingenieurtätigkeit“ an. Was ist so besonders an dieser Vorlesung?


Prof. Wehking

Prof. Wehking: Diese Vorlesung ist eigentlich gar keine! Ich konfrontiere die Studierenden mit typischen Fragestellungen aus dem betrieblichen Alltag eines Ingenieurbüros oder einer Planungsabteilung, die im Fachstudium kaum eine Rolle spielen und meistens auch im Firmenpraktikum zu kurz kommen - aber im späteren Berufsleben einen großen Teil der Arbeit ausmachen. Dazu gehören beispielsweise das Akquisitionsgespräch oder das Ausarbeiten eines Angebots. Die Studierenden entwickeln anhand konkreter Fallbeispiele aus meiner früheren Berufstätigkeit Lösungen und bekommen einfache „Kochrezepte“ an die Hand, wie später „im Ernstfall“ mit derartigen Situationen umgegangen werden kann. Ich will aus meiner eigenen unternehmerischen Tätigkeit ein paar Tipps und Tricks weitergeben, die den berüchtigten Praxisschock vermindern helfen.

Redaktion: An welchen Zuhörerkreis richtet sich die Vorlesung?

Prof. Wehking: Ansprechen möchte ich damit vor allem Studierende im Hauptstudium der Ingenieur- und Naturwissenschaften. Aber auch neue wissenschaftliche Mitarbeiter als Berufseinsteiger sind schon darunter gewesen. Die „Praxis der Ingenieurtätigkeit“ wird im Studium Generale angeboten, ist also außerdem offen für Gasthörer. Da ja meine Vorlesung eine aktive Mitwirkung der Hörer verlangt, sind unterschiedliche Erfahrungshorizonte immer sehr belebend!

Redaktion: Auf welche Inhalte gehen Sie ein?

Prof. Wehking: Bisher lag das Schwergewicht der Vorlesung auf den schon genannten Projektbeispielen, auf Projektmangement und -controlling. Ab kommendem Wintersemester werden die Inhalte wesentlich erweitert und auf zwei Semester ausgedehnt, wobei jedes Semester auch einzeln gehört werden kann. Dank der tatkräftigen Mitwirkung weiterer Dozenten aus der Universität und externer Experten aus dem PUSH!-Netzwerk können künftig Marketing und Vertrieb, Rechnungswesen und Finanzplanung, Wirtschafts- und Unternehmensrecht, Kommunikation und Organisation im Unternehmen sowie Personalführung jeweils in kompakten Einheiten vertieft werden. Auch Hilfen für den Einstieg in eine berufliche Selbstständigkeit sind dabei. Ich bleibe jedoch dem Konzept der Vorlesung treu: Es geht um die Vermittlung von Faustregeln. Wer dabei Appetit bekommt, einzelne Themen gründlicher zu studieren, weiß dann auch, an welchen Kollegen er sich wenden kann.

Redaktion: Sind die Veranstaltungsdaten schon bekannt?

Prof. Wehking: Bisher ist geplant, die Doppelstunde mit Beginn des Wintersemesters 2002/2003 jeweils mittwochs, 9.45-10.30 Uhr auf dem Campus in Stuttgart-Vaihingen, Raum V 9.22., durchzuführen. Näheres kann bei mir und meinen Mitarbeitern erfragt werden.

Zur Studie 
„Studierende und Selbstständigkeit - Wie ist Ihre Haltung?“: http://www.bmbf.de/pub/studierende_und_selbstaendigkeit.pdf

Kontakt 
e-mail: wehking@ift.uni-stuttgart.de
e-mail: haeussler@ift.uni-stuttgart.de
e-mail: wedekind@ift.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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