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Stuttgarter unikurier Nr. 82/83 September 1999
Festkolloquim:
70 Jahre Verkehrswissenschaftliches Institut
 

Mit einem Festkolloquium feierte das Verkehrswissenschaftliche Institut an der Universität Stuttgart sein 70jähriges Bestehen. Die Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart am 30. April gab Einblick in aktuelle Arbeiten in Forschung und Praxis. “Das Verkehrswissenschaftliche Institut ­ Ein Spiegel des Wandels im Verkehrswesen“ hatte Manfred Bonz, Vorstandssprecher der Stuttgarter Straßenbahnen AG und Ehrensenator der Universität Stuttgart, seinen Festvortrag überschrieben. In Kurzvorträgen informierten Mitarbeiter über Forschungsthemen von der “Koordinierung im Luftverkehr“ über “Park-and-Ride ­ Schaden oder Nutzen für den öffentlichen Personennahverkehr?“ bis zu “Verkehrliche Aspekte eines Großprojekts am Beispiel Stuttgart 21“.

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Im Januar 1929 als “Verkehrswissenschaftliches Institut für Luftfahrt an der Technischen Hochschule Stuttgart“ gegründet, lautete der Auftrag damals unter anderem “die verkehrswissenschaftlichen Fragen zu erforschen, die mit der deutschen und zwischenstaatlichen Luftfahrt zusammenhängen“. Bei der Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg als “Verkehrswissenschaftliches Institut an der Technischen Hochschule Stuttgart“ wurde der Forschungsbereich auf den Verkehr insgesamt ausgeweitet und zeigte aus der spezifisch verkehrswirtschaftlichen Sicht schon früh Probleme auf, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bis zum heutigen Tage intensiv beschäftigen. Mitte der 50er Jahre wurden Fragen des öffentlichen Personennahverkehrs in Ballungsräumen ein besonderer Schwerpunkt. Planungen zum Straßenbahn-/Stadtbahn- und zum S-Bahn-Netz in Stuttgart sind richtungsweisende Arbeiten zu diesem Thema. Weitere Forschungsthemen waren unter anderem der Ausbau des Hochrheins zur Großschiffahrtsstraße, die Postgutbeförderung in Großstädten, Fernverkehrsreisezeiten mit Flugzeug, Eisenbahn und Pkw sowie Arbeiten zum Luftverkehr.

Von Verkehrswirtschaft bis Stuttgart 21
Seit 1974 leitet Prof. Dr.-Ing. Gerhard Heimerl, gleichzeitig Direktor des Instituts für Eisenbahn- und Verkehrswesen der Universität, das Institut. Das Tätigkeitsfeld des Instituts verknüpft in der Verkehrswirtschaft in besonderer Weise Ingenieurwissenschaften und Ökonomie. Schwerpunkte der Arbeiten sind nach wie vor der öffentliche Personennahverkehr mit Bus und Schiene sowie das Eisenbahnwesen generell. Auch der Luftverkehr ist mit seiner Entwicklung und besonders mit Kapazitätsfragen der Flughäfen vertreten. Gleichrangig zu Planung und Prognose im Verkehr folgt die Verkehrswirtschaft in Form von betriebs- und gesamtwirtschaftlichen/gesamtgesellschaftlichen Beurteilungsverfahren als Grundlage von Investitionsentscheidungen (Standardisierte Bewertung). Neue Themen sind dazugekommen, darunter vor allem verkehrsträgerübergreifende Informations- und Kommunikationssysteme sowie Umweltwirkungen des Verkehrs wie die Grundlagenstudien zur Schallschutzverordnung für den Schienenverkehr.
Die Beteiligung an konzeptionellen Planungen von öffentlichen Verkehrssystemen im In- und Ausland, so auch in Stuttgart, München, Frankfurt, Nürnberg, Bologna, Zürich, im Rhein-Neckarraum oder in der Region Ulm/Neu-Ulm, die Diskussion um die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm und Stuttgart 21 zeigen die Aktivitäten des Instituts.      uk

Anmerkungen:

1) Siehe dazu auch unser Schwerpunktthema “Stadt ­ Gesellschaft ­ Umwelt ­ Verkehr“

KONTAKT
Verkehrswissenschaftliches Institut, Pfaffenwaldring 7, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/685-6370, Fax 0711/685-6666, e-mail: harry.dobeschinsky@po.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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