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Uni an „Knowledge and Innovation Community InnoEnergy“ beteiligt   >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Nachhaltiges Energiesystem für Europa

Ein neues, europaweites Energieforschungszentrum - eine sogenannte „Knowledge and Innovation Community“ (KIC) - mit dem Titel „InnoEnergy“ wird sich der Herausforderung einer nachhaltigen und klimaneutralen Energieversorgung stellen und soll die Innovationslücken im Energiebereich schließen. Zu dem Konsortium unter Federführung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gehören Partnerzentren (Co-Locations) in sechs europäischen Regionen. Zu der deutschen Co-Location gehört neben dem KIT auch die Universität Stuttgart.

Simulierte Temperaturverteilung

Die sechs europäischen „Co-Location Centers“ koordinieren jeweils ein Energiethema für alle Partner im Konsortium und kooperieren dabei sehr eng miteinander. Bearbeitet werden die Themen „Intelligente Netze und Stromspeicherung“, „Intelligente energieeffiziente Gebäude und Städte“ „Energie aus chemischen Brennstoffen", „Konvergenz nuklearer und erneuerbarer Energien“, „Solar- und Windenergie-Systeme" und „Umweltfreundliche Kohletechnologien“. Ziel ist es, bis 2050 ein nachhaltiges Energiesystem für Europa zu schaffen. Im Fokus der deutschen Co-Location stehen chemische Energieträger wie Wasserstoff, Alkohole oder andere Kohlenwasserstoffe, die beispielsweise bei der Veredelung von Biomasse unter Zuhilfenahme nachhaltiger Primärenergien gewonnen werden. Solche chemischen Energieträger zeichnen sich durch universelle Verwendbarkeit sowie durch eine hohe Energiedichte aus und haben den Vorteil, dass sie sich problemlos mit den vorhandenen Infrastrukturen wie beispielsweise Tankstellen und Pipelines kombinieren lassen.

Schonung von Umwelt und Ressourcen
Der Input der Uni Stuttgart in das Zentrum speist sich aus dem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt „Energie und Umwelt“ und berücksichtigt insbesondere das Thema erneuerbare Energien. Der Schwerpunkt umfasst die Erforschung und Entwicklung von neuartigen Materialien, Verfahren und Systemen zur effizienten Wandlung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Energie. „Damit leistet die Universität Stuttgart einen wichtigen Beitrag, dass Energie zukünftig in der ganzen Breite zuverlässig und wirtschaftlich verfügbar sowie nachhaltig, also Umwelt- und Ressourcen schonend, nutzbar ist“, betont der Leiter des Instituts für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik, Prof. Günter Scheffknecht. Insgesamt plant das Energiezentrum in den ersten vier Jahren die Ausbildung von 1.500 Masterstudierenden und Doktoranden und will 65 Energiepatente sowie 50 Ausgründungen hervorbringen. Außerdem sollen 90 neue Produkte im Bereich der Energietechnologien auf den Markt gehen. Die Universität Stuttgart leistet hierbei Innovationsbeiträge, indem sie Studiengänge mit entsprechender Qualifikation durchführt, so zum Beispiel die Studiengänge „Erneuerbare Energien“ sowie „Umweltschutztechnik“. „Gut und umfassend ausgebildete Absolventen verschiedener Disziplinen stellen ein erhebliches Potential für zukünftige Innovationen dar“, so Scheffknecht.
Neben Wissenschaftseinrichtungen gehören dem KIC InnoEnergy zahlreiche Partner aus der Wirtschaft an, darunter in Deutschland die Firmen SAP und EnBW. Das Budget im Jahr 2011 wird etwa 110 Millionen Euro betragen und in den folgenden Jahren kontinuierlich zunehmen. Davon entstammen 30 Millionen Euro der Förderung durch das European Institute of Innovation and Technology (EIT); die weiteren Mittel erbringen die Partner selbst. Für die deutsche Co-Location, auf die ein Jahresbudget von 20 Millionen Euro entfällt, hat zudem das Land Baden-Württemberg Fördermittel von bis zu drei Millionen Euro für die ersten fünf Jahre zugesagt. amg

 

 

 

Simulierte Temperaturverteilung in einem Braunkohledampferzeuger. (Foto: IFK)

 

KONTAKT
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Prof. Günter Scheffknecht
Institut für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik
Tel. 0711/685-68913
e-mail: guenter.scheffknecht@ifk.uni-stuttgart.de