„Internationale Spitzenstellung im Supercomputing wird weiter ausgebaut“

October 7, 2010, Nr. 103

Richtfest für Technikneubau am Höchstleistungsrechenzentrum

Der Neubau Infrastruktur für das Höchstleitungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) ist ein wichtiger Baustein in der Forschungs- und Entwicklungsstrategie der Universität Stuttgart wie auch des Landes Baden-Württemberg. Am kommenden Montag wird das Richtfest für das Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von 1.048 Quadratmetern gefeiert, das nach seiner Fertigstellung im Jahr 2011 die Energie- und Kühltechnik für die neue Rechnergeneration am HLRS aufnehmen soll. Die Baukosten belaufen sich auf rund 10,5 Millionen Euro und werden aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms des Landes und des Bundes finanziert.

Zeit: Montag, 11. Oktober, 11.00 Uhr
Ort: Campus Vaihingen, Nobelstr. 19a

Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Wir bitten um Anmeldung unter presse@uni-stuttgart.de oder Fax 0711/685-82188.

Es sprechen die Leiterin des Universitätsbauamts, Sybille Müller, der Prorektor Struktur der Universität Stuttgart, Prof. Manfred Berroth sowie Prof. Michael Resch, Direktor des Höchstleistungsrechenzentrums Stuttgart.

Durch den sukzessiven Einzug einer neuen Generation von Rechnern am Höchstleistungsrechenzentrum wird die Rechenleistung der heute schon schnellen Computer in den kommenden sechs Jahren erheblich ausgebaut. Bereits 2011 soll die Rechenleistung um den Faktor 20 und 2013 noch einmal um den Faktor fünf auf dann insgesamt fünf PetaFLOP/s gesteigert werden. (FLOP steht für Floating Point Operations Per Second und ist eine Maßeinheit für die Geschwindigkeit von Computersystemen oder Prozessoren).
In punkto Energieversorgung und Abwärme sind die neuen Superhirne jedoch eine große Herausforderung. Erforderlich sind fünf Megawatt Strom, das entspricht dem Stromverbrauch von 10.000 Vier-Personen-Haushalten, dazu kommt ein Bedarf an Kühlenergie in Höhe von insgesamt fünf Megawatt, von denen vier Megawatt aus Wasser und ein Megawatt aus Luft abgedeckt werden. Gegenüber der bisherigen Rechnergeneration muss das Strom- und Kältenetz eine Leistungssteigerung von etwa 400 Prozent erbringen, was den Technikneubau für die Infrastruktur erforderlich machte.

„Der Ausbau der Energieversorgung für das HLRS ermöglicht es der Universität Stuttgart, ihre führende Stellung im internationalen Supercomputing zu vertiefen und auszubauen“, betont der Prorektor Struktur der Universität Stuttgart, Prof. Manfred Berroth. „Dadurch bekräftigt die Universität ihre klare Ausrichtung auf die Herausforderungen der Zukunft insbesondere im Bereich der Simulation. Ein so gestärktes HLRS kann gemeinsam mit dem Exzellenzcluster SimTech nicht nur in Europa, sondern weltweit seine Leuchtturmposition ausbauen.“ „Mit der künftigen Ausstattung gehören wir international zu den Top 10 der Höchstleistungsrechenzentren“, freut sich der Leiter des HLRS, Prof. Michael Resch. „Dank der Rechnersysteme der nächsten Generation können wir gemeinsam mit unseren Benutzern die Herausforderungen der Elektromobilität sowie der Klima- und Umweltforschung erfolgreich angehen.“

Der zweigeschossige, massive Baukörper des Technikbaus mit einer Länge von 23 Metern bildet als Betonmonolith einen ruhigen Gegenpol zu der gestreiften Glasfassade des HLRS. Er ist über einen unterirdischen Versorgungskanal mit dem bestehenden Gebäude des Höchstleistungsrechenzentrums verbunden.

Ein eigener Mittelspannungsversorgungsring bringt den Strom zur Nobelstraße. Über sieben Transformatoren wird er im Erdgeschoss auf Niederspannungsniveau gebracht und an die Rechnerkabinette sowie die technischen Anlagen verteilt. Bei der technischen Infrastruktur wurde sehr darauf geachtet, während des Betriebs so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Im Untergeschoss wird die Kühltechnik untergebracht. Das dafür benötigte Kühlwasser wird über hocheffiziente, Strom sparende Pumpen zu den einzelnen Rechnereinheiten geführt. Bis zu einer Außentemperatur von 12 Grad Celsius kann das dort erwärmte Wasser über vier Kühltürme im Obergeschoss mit der Außenluft rückgekühlt werden. Dies spart nicht nur Energie, sondern auch bares Geld – jährlich über eine Million Euro. Nur bei höheren Außentemperaturen wird das Kühlwasser der Rechner über das Fernkältenetz der Universität gekühlt. Dafür wurde die bestehende Kältezentrale am Allmandring um eine Kältemaschine erweitert.

Weitere Informationen bei Prof. Michael Resch, Höchstleistungsrechenzentrum Universität Stuttgart, Tel. 0711/685-87269, e-mail resch@hlrs.de.

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