Technische Beratung für Deutsches SOFIA Institut (DSI)

April 20, 2012, Nr. 24

Fliegende Sternwarte: Lufthansa Technik kooperiert mit Universität Stuttgart

Die Universität Stuttgart und Lufthansa Technik AG in Hamburg haben am 20. April einen Rahmenvertrag über die technische Beratung und Unterstützung des Deutschen SOFIA Instituts (DSI) der Universität Stuttgart unterschrieben. Das DSI koordiniert den Betrieb der fliegenden Sternwarte SOFIA (Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie) im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die erste Aktivität der Partner wird die Vorbereitung eines umfassenden technischen Checks von SOFIA sein, der voraussichtlich im Jahr 2014 durchgeführt werden soll.

SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und des DLR. Die derzeit einzige fliegende Sternwarte weltweit kann in einer Flughöhe von 10 bis 13 Kilometern Beobachtungen in Wellenlängenbereichen durchführen, die aufgrund der Wasserdampfabsorption der Erdatmosphäre mit bodengebundenen Teleskopen nicht möglich sind.

Seit 2008 hält Lufthansa Technik bereits den Rahmenvertrag für die Instandhaltung und Modifikation an dem DLR-Forschungsflugzeug vom Typ Airbus A320. Die hier gemachten Erfahrungen im Umgang mit den besonderen Anforderungen an ein Forschungsflugzeug, sind nach Einschätzung der Uni Stuttgart die besten Voraussetzungen für die Unterstützung des SOFIA Projekts.

Das DSI ist insbesondere für den Betrieb des 17 Tonnen schweren Teleskops zuständig, das sich an Bord einer stark modifizierten Boeing 747SP – eine um etwa 14 Meter verkürzte Version der 747 – befindet. Die Ingenieure und Experten der Lufthansa Technik in Hamburg haben umfangreiche Erfahrung mit modifizierten und für Privat- und Regierungskunden umgebauten großen Verkehrsflugzeugen. „Eine 747SP mit einer solch anspruchsvollen technischen Ausstattung ist auch für uns etwas Besonderes und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Technikern und Ingenieuren des DSI“, sagt Dr. Hans Schmitz, Leiter VIP & Executive Jet Solutions bei Lufthansa Technik.
„SOFIA ermöglicht es Astronomen im Bereich infraroter Wellenlängen mit bisher unbekannter Flexibilität zu forschen. Die Herausforderungen eines solchen Forschungsplans haben mit denen eines Flugplans durchaus Ähnlichkeit. Die Expertise der Lufthansa Technik können wir daher gut gebrauchen“ , sagte Dr. Bettina Buhlmann, Kanzlerin der Universität Stuttgart.
Die erste Aufgabe der Lufthansa Technik innerhalb des geschlossenen Rahmenvertrages wird die Vorbereitung des DSI-Teams auf technische Arbeiten an diesem Flugzeug sein, die 2014 für SOFIA anstehen.

Weitere Informationen bei:
Dr. Thomas Keilig, Deutsches SOFIA Institut,
Universität Stuttgart, Tel.: +49-(0)711-685-69579
e-mail: keilig@dsi.uni-stuttgart.de
http://www.dsi.uni-stuttgart.de


Lufthansa Technik:
Der Lufthansa Technik Konzern gehört mit mehr als 30 Tochter-unternehmen und Beteiligungsgesellschaften sowie mehr als 26.000 Mitarbeitern weltweit zu den bedeutendsten herstellerunabhängigen Anbietern flugzeugtechnischer Dienstleistungen. Das Angebot von Lufthansa Technik umfasst das gesamte Service-Spektrum für Verkehrsflugzeuge in den Bereichen Wartung, Reparatur, Überholung, Modifikation und Umrüstung, Triebwerke und Komponenten.

Universität Stuttgart
Die Universität Stuttgart ist mit über 22.000 Studierenden und 4.500 Mitarbeitern eine weltweit nachgefragte Forschungs- und Ausbildungsstätte. Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Bereiche Modellierung und Simulationstechnologien, Neue Materialien, Komplexe Systeme und Kommunikation, Technologiekonzepte und Technologiebewertung, Nachhaltige Energieversorgung und Umwelt, Mobilität, Integrierte Produkt- und Produktionsgestaltung sowie die Gestaltung und Technologie nachhaltiger Lebensräume.

SOFIA, das Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR; Fond: 50OK0901) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln desBundesministeriums für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA).

 
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