Preis für Forscherdrang und Kreativität

November 29, 2010, Nr. 130

TTI und Uni Stuttgart verleihen Technologie-Transfer-Preis

Zum zweiten Mal verleihen die Universität Stuttgart und die TTI Technologie-Transfer-Initiative GmbH an der Universität Stuttgart den Technologietransfer-Preis für hervorragende Leistungen in Praxis und Theorie des Technologietransfers. Der Preis würdigt den Forscherdrang und die Kreativität der Gründer und Gründerinnen aus der Universität Stuttgart, die zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen entwickeln und innovative Neugründungen wagen.

Verleihung des Technologie-Transfer-Preises

Termin: 30. November 2010, 17.00 Uhr

Ort:      Uni-Bereich Stadtmitte, Keplerstr. 7, Senatssaal

Medienvertreter sind herzlich eingeladen

Der Technologietransfer-Preis geht in diesem Jahr an drei Unternehmen, die in jeweils individueller Weise von den Unterstützungsangeboten der TTI GmbH und der Universität Stuttgart profitiert haben. Alle drei Unternehmen haben in herausragender Form den Technologietransfer wissenschaftlicher Ergebnisse in wirtschaftliche Wertschöpfung vollzogen. Mit jeweils 4.000 Euro, einer Urkunde und einer Glas-Metall-Skulptur werden 2010 die scireum GmbH, die Compositence GmbH und das TGZ NMT – New Materials Technologies – TTI GmbH ausgezeichnet. (Die Projektbeschreibungen finden Sie im Anhang.)

Im Rahmen der Preisverleihung würdigte Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel die Leistungen der ausgezeichneten Unternehmen und wies auf die hervorragende Existenzgründungskultur an der Universität Stuttgart hin. „Neues Wissen und neue Wege sind die Schlüssel für unsere Zukunft", erklärte Günther Leßnerkraus vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg anlässlich der dieses Jahr zum zweiten Mal durchgeführten Verleihung des Technologietransfer-Preises der Universität Stuttgart und der TTI-Technologietransfer-Initiative GmbH in Stuttgart. "Mit unserer Innovations- und Technologiepolitik tragen wir dazu bei, dass die Unternehmen leistungsfähige Transferpartner vor allem im Bereich der wirtschaftsnahen Forschung sowie in den Hochschulen vorfinden", so Günther Leßnerkraus weiter. Das 1986 auf Initiative des Landes gegründete Technologiezentrum Stuttgart-Pfaffenwald am Rande des Universitätsgeländes biete hierbei als Brutkasten für innovative und technologieorientierte Gründungen eine wichtige Brückenfunktion für Gründer und junge Unternehmen. Das Land unterstütze Existenzgründungen durch Information, Qualifizierung und Beratung, über zinsgünstige Darlehen und Bürgschaften bis hin zu Wagniskapital. „ Ziel der Landespolitik ist es, die Unternehmen zu Innovationen zu ermutigen, ihre Innovationsfähigkeit zu steigern und die Zusammenarbeit des Mittelstandes mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie Hochschulen zu intensivieren", so Leßnerkraus. Der Technologietransfer-Preis wird jährlich verliehen. Bewerben können sich alle Mitglieder und Alumni der Universität Stuttgart.

Um das große Potenzial an Gründungspersönlichkeiten und Geschäftsideen aus der Universität Stuttgart weiter zu fördern und die Kultur der unternehmerischen Selbstständigkeit weiter zu stärken und dauerhaft zu etablieren, hat die TTI GmbH – gemeinsam mit der Universität Stuttgart und im Rahmen der Landesförderung „Inkubatoren“ – eine Vielzahl an Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für alle Gründungsinteressierten (Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Alumni) durchgeführt. Der Anstieg bei der Anzahl der beratenen Gründungsprojekte wie auch bei der Anzahl der EXIST-Förderanträge spricht für die zielorientierte und erfolgreiche Arbeit in der Gründungsberatung an der Universität Stuttgart. Neben der umfangreichen Beratung und Betreuung im Gründungsprozess sowie der Begleitung bei der Förderantragsstellung können Gründerinnen und Gründer im Rahmen einer Transfer-Gründerunternehmung (TGU) unter dem Dach der TTI GmbH die ersten Schritte der Selbstständigkeit machen. Im universitätseigenen Technologiezentrum besteht die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen unter Nutzung von Synergien durch die Nähe zur Universität und zu den benachbarten Forschungseinrichtungen Büro- und Laborräume zu mieten.

Kurzportrait scireum GmbH

Die scireum GmbH startete 2008 als Ausgründung aus dem Institut für Parallele und Verteilte Systeme der Universität Stuttgart. Zu Beginn war scireum als TGU Teil der TTI GmbH.

Das Kernprodukt von scireum ist das CatalogPortalSystem, eine Lösung für die Kommunikation von Produkt- und Marketinginformationen zwischen Industrie, Großhandel und Handwerk zur Bewältigung des Problems der Überflutung des Großhandels durch Produktinformationen in Form von Papierkatalogen. Der Ansatz dahinter ist einfach und effizient:  Das System nutzt den Vorteil, dass alle Papierunterlagen stets auch in digitaler Form vorliegen (Adobe PDF). Kataloge, Preislisten, technische Datenblätter und Prospekte können so einfach und direkt in das System eingestellt werden. Ein Handelsunternehmen kann sich anschließend aus den verfügbaren Unterlagen ein Informationsportal für seine Mitarbeiter oder auch für seine Kunden aufbauen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass nicht nur eigene Kataloge, sondern auch Kataloge von Lieferanten abonniert werden können. So muss ein Händler nicht mehr alle Unterlagen seiner Lieferanten von Hand aktuell halten und ein Industrieunternehmen kann mit wenigen Klicks seine angeschlossenen Händler mit aktuellen Informationen versorgen.

Da es sich bei dem System um eine Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung - eine Dienstleistung, die über das Internet angeboten wird - handelt, kann die Software in kurzer Zeit ohne Investitionen in eigene Hardware in einem Unternehmen eingeführt werden. Bei der Architektur des Systems wurden von Beginn an die Prinzipien des Cloud-Computings verwendet. Um die Suchtechnologie weiter zu verbessern, ist eine Kooperation mit dem Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung der Universität Stuttgart in Planung. So werden aktuelle und zukünftige Erkenntnisse und Methoden aus der Wissenschaft in das CatalogPortalSystem einfließen.

Weitere Informationen: www.scireum.de

Ansprechpartner: Andreas und Michael Haufler

scireum GmbH, Uferstraße 18, 73630 Remshalden

Telefon: 0 71 51 / 2 06 37 - 0

Kurzportrait Compositence GmbH

Die Compositence GmbH bietet umfangreiche Dienstleistungen für Composite-Werkstoffe an. Es geht um den „Leichtbau mit Faserverbundwerkstoffen“, der in vielen Anwendungsbereichen, vom Flugzeugbau über Automobilbau bis zur Windenergie immer größere Bedeutung gewinnt. Aktuelle Schlagworte wie Ökologie, Energieeffizienz, gewichtsneutrale Leistungssteigerung, Wirtschaftlichkeit und Kostenreduktion werden von der Compositence GmbH in Forschungs- und Entwicklungsprojekten zusammen mit Ihren Kunden umgesetzt.

Als Ausgründung aus dem Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart in 2008 ist die Compositence GmbH ein exzellentes Beispiel für den Technologietransfer von der universitären Forschung in die Industrie. Die Compositence GmbH hat Ihren Sitz am Technologiezentrum der Universität Stuttgart und nutzt so die Nähe zu den Instituten und Forschungseinrichtungen.

Die Geschäftsidee des Unternehmens besteht in einem ganzheitlichen Ansatz, der darauf beruht, um hochautomatisierbare Fertigungsverfahren herum die gesamte Engineering-Kette abzudecken und auch Schulungen und Beratung anzubieten. Ein Schwerpunkt der Unternehmensaktivität ist die Entwicklung eines neuen, hoch innovativen Fertigungsverfahrens zur automatisierten Herstellung von Bauteilen aus Hochleistungswerkstoffen. Das Verfahren verspricht eine deutliche Reduzierung des Materialverbrauchs und der Fertigungskosten einhergehend mit einer vertieften Wertschöpfung für den Anwender. Der Aufbau einer eigenen Fertigung von Faserverbundbauteilen ist mittelfristig geplant, um so auch als Systemlieferant tätig sein zu können und eine skalierbare Unternehmensentwicklung sicherzustellen.

Weitere Informationen: www.compositence.de

Ansprechpartner: Ingo Karb und Volker Witzel

Compositence GmbH, Nobelstraße 15, 70569 Stuttgart

Telefon: 07 11 / 6 85 - 6 95 85

Kurzportrait TGZ NMT - New Materials Technologies – TTI GmbH

Das TGZ (Transfer-Gründer-Zentrum) New Materials Technologies unter dem Dach der TTI GmbH führt seit 2004 mit der Firma Forestadent / Bernhard Förster GmbH aus Pforzheim Entwicklungsprojekte zur endkonturnahen Fertigung von transluzenten Orthodentalbrackets durch. Diese werden für die Korrektur und kosmetische Verbesserung von Zahnfehlstellungen eingesetzt. Als medizintechnisches Produkt unterliegen sie extrem hohen Anforderungen an Qualität und Reproduzierbarkeit. Struktur und Funktionseigenschaften müssen gleichermaßen gewährleistet werden.

Die gestellte Aufgabe, einen gegenüber dem aufwendigen und teuren  Verfahren des isostatischen Heißpressens (HIP) mindestens gleichwertigen, aber unter Bedingungen des drucklosen Sinterns herstellbaren Werkstoff zu erzeugen und zu einem hochpräzisen Bauteil im net shape Formgebungsverfahren keramisches Spritzgießen (CIM) zu verarbeiten, war, bedingt durch die Verknüpfung von werkstoffwissenschaftlichen Grundlagen sowie der Entwicklung von Verfahrens- und Fertigungstechnik, sehr umfangreich und komplex. Auch nach dem Ende der Entwicklungsphase wird die Zusammenarbeit fortgesetzt. Seit der Produktionsanlaufphase ist NMT permanent als Dienstleister beratend für Forestadent tätig und  fertigt als „single source“ Spritzgießmassen.

Die von NMT und Forestadent durchgeführten Entwicklungsprojekte sind ein besonders gelungenes Beispiel für die Effizienz des Technologietransfers zwischen Hochschule und mittelständischer Industrie aus dem „Ländle“, die Unternehmen dauerhaft Zugang zu internationalen Märkten durch Produkt-Innovationen sichert und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze schafft und erhält.

Ansprechpartner: Dr. Frank Kern

IFKB Universität Stuttgart, Allmandring 7b, 70569 Stuttgart

Telefon: 0711/685-68233



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