Der doppelte Abiturjahrgang im Jahr 2012 ist eine Herausforderung für die Hochschulen des Landes und hat auch bei Schülern und Eltern zu Verunsicherungen geführt. Die Universität Stuttgart sowie das Studentenwerk Stuttgart haben das Thema schon früh sehr ernst genommen und entsprechend die Weichen gestellt, um sich auf die wachsende Zahl der Studieninteressierten vorzubereiten. Beide Partner haben gemeinsam ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, um attraktive Studien- wie auch Rahmenbedingungen für die Abiturientinnen und Abiturienten zu schaffen. Dies stellten sie heute im Beisein von Vertretern des Wissenschaftsministeriums und des Landeselternbeirats der Öffentlichkeit vor.
„Die Universität Stuttgart nimmt die Verantwortung, eine wissenschaftliche Ausbildung auf hohem
Niveau für die wachsende Zahl der Studieninteressierten zu bieten, gerne an. Wir sind gut auf den
doppelten Abiturjahrgang vorbereitet und freuen uns auf die jungen Menschen!“, erklärt Uni-Rektor
Prof. Wolfram Ressel. Rund 900 neue Studienanfängerplätze hat die Universität Stuttgart in den
zulassungsbe-schränkten Studiengängen eingerichtet. Vor allem die stark nachgefragten Studiengänge,
wie Maschinenbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Sozialwissenschaften und Technisch orientierte
Betriebswirtschaftslehre, wurden aufgestockt. Und auch in den nicht beschränkten Fächern stehen
zusätzliche Plätze für die Erstsemester offen. Zudem wurden neue Studiengänge wie „ Erneuerbare
Energien“ und „Medizintechnik“ geschaffen. Studienbegleitende Einrichtungen wie die
Universitätsbibliothek und das Sprachenzentrum erhöhen ihre Angebote. Ein optimiertes
Hörsaalmanagement, die Ausweitung der Vorlesungszeiten von 8.00 bis 19.00 Uhr, mehr Dozenten, die
Entzerrung des Studiums durch das neu eingerichtete MINT-Kolleg sowie die Begrenzung der
Gruppengrößen von Tutorien auf 25 Studierende und weitere Einzelmaßnahmen werden gemeinsam dafür
sorgen, das Ziel zu erreichen: Attraktive Studienbedingungen für die Abiturientinnen und
Abiturienten, die an einem Studium an der Universität Stuttgart interessiert sind. Auch die
zusätzlichen Studienanfänger aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht, sind in den Planungen
berücksichtigt.
Allein im Jahr 2011 erhält die Universität Stuttgart insgesamt fünf Millionen Euro im Rahmen
des Programms „Hochschule 2012“ des Landes Baden-Württemberg für die genannten Maßnahmen. In diesem
Programm setzt das Land neben den Mit-teln insgesamt rund 1.500 zusätzliche Professuren ein, um den
Studierenden ein qualitativ hochwertiges Studium anzubieten. Davon gehen 25 Professuren an die
Universität Stuttgart, so Dr. Harald Hagmann, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg. Unterstützung bieten zudem Bundesmittel aus dem „Hochschulpakt 2020“ und dem „
Qualitätspakt Lehre“, für das die Universität kürzlich den Zuschlag erhielt. Auch vor dem
Hintergrund des immer gravierender werdenden Fachkräfte- und Ingenieurmangels ist es wichtig, mehr
Abiturienten für ein Studium gewinnen zu können, wünschenswert ist insbesondere, dass sich mehr
Frauen für die MINT-Fächer entscheiden.
Nahezu doppelte Zimmeranzahl
Um möglichst vielen Studierenden einen Platz in einem Studentenwohnheim anbieten zu können,
haben wir schon im Jahr 2010 die Wohndauer von drei auf zwei Jahre angepasst. Somit steht 2012, im
Vergleich zu den Vorjahren, nahezu die doppelte Zimmeranzahl für Erstsemester zur Verfügung. In
Vaihingen wird im Herbst ein neues Wohnheim mit rund 400 Plätzen bezugsfertig. „Die Öffnungszei-ten
der gastronomischen Bereiche, wie Mensen und Cafeterien werden an die erweiterten Vorlesungszeiten
angepasst und neue Sachbearbeiterstellen für die Bearbeitung von BAföG-Anträgen sorgen für einen
gleichbleibend guten Service für die Studierenden“, so Christoph Hartmeier, Geschäftsführer des
Studentenwerk Stuttgart.
Ursula Duppel-Breth, die Fachdelegierte des Landeselternbeirats Baden-Württemberg für das
Thema Abschlussjahrgang 2012, erklärt: „Wir sind erleichtert, dass die Hochschulen für angewandte
Wissenschaften, die Dualen Hochschulen und die Universitäten Studienplätze ausbauen und begrüßen
die Maßnahmen der Universität Stuttgart ausdrücklich. Besonders erfreulich scheint, dass das auf
unserem Hearing Ende Januar angekündigte Zelt-Vorlesungs-Szenario einem opti-mierten
Hörsaalmanagement gewichen ist.“
Weitere Informationen zum Thema Hochschule 2012 finden Sie im beigefügten Flyer sowie unter
www.uni-stuttgart.de/hochschule2012. Um schon
im Vorfeld die Eltern und die Abiturientinnen und Abiturienten zu informieren, haben die
Universität Stuttgart und das Studentenwerk den Flyer an die Gymnasien in Baden-Württemberg und die
dortigen Elternbeiräte verschickt.