Förderung von Didaktik und bessere Studienbedingungen

May 18, 2011, Nr. 39

Zwei Anträge der Uni Stuttgart beim Qualitätspakt Lehre erfolgreich

Die Universität Stuttgart ist als einzige Hochschule Baden-Württembergs mit gleich zwei Anträgen im Rahmen des Programms „Qualitätspakt Lehre“ von Bund und Ländern erfolgreich. Dies gab die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz am 17. Mai bekannt. Für das Konzept „ QuaLIKiSS“ und für den Verbundantrag mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) für das gemeinsame MINT-Kolleg Baden-Württemberg soll die Uni nun Fördergelder in Höhe von 14,4 Millionen Euro vom Bund erhalten. Mit dem Programm möchte der Bund vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre unterstützen, wie zusätzliches Personal und Weiterqualifizierung der Professoren und Tutoren.
 
„Wir sind hocherfreut darüber, dass sowohl unser Einzelantrag, als auch unser Verbundantrag mit dem Karlsruher Institut für Technologie ausgewählt wurden. Damit können wir die Qualität der Lehre substantiell weiterentwickeln“, erklärt der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Wolfram Ressel. „Gerade mit Blick auf den doppelten Abiturjahrgang 2012, die Aussetzung der Wehrpflicht und die allgemein steigenden Studierendenzahlen kommen die Fördermittel genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Das Konzept „QuaLIKiSS“ (Qualitätspakt Lehre – Individualität und Kooperation im Stuttgarter Studium) beschäftigt sich mit folgenden vier Handlungsfeldern: Didaktik und Betreuung, Grundstudium der MINT-Fächer, fachübergreifende Lehre sowie der Lehramtsausbildung. In dem Bereich Didaktik und Betreuung geht es vor allem um die Qualifizierung der Lehrenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter, insbesondere von erstberufenen Professoren und um den Aufbau weiterer fach- und veranstaltungsbezogener Angebote in der Didaktik. Zudem ist als Unterstützung für die Studierenden der Aufbau eines „Frühwarnsystems“ in Form eines Studienverlaufsmonitoring geplant. Studienschwierigkeiten lassen sich damit frühzeitig erkennen.
Das Grundstudium der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) stellt für viele Studierende eine kritische Eingangsphase dar, die nicht selten zum Studienabbruch führt. Aufgrund unterschiedlicher Biographien treten die Studierenden mit sehr heterogenen fachlichen Vorkenntnissen ihr Studium an. Das Konzept sieht vor, die Betreuungsrelationen zu verbessern und zusätzliche Gruppenübungen anzubieten. Im Bereich fachübergreifende Lehre soll ein Miteinander verschiedener Fachdisziplinen erreicht werden und die Lehrveranstaltungen verschiedener Fakultäten besser vernetzt werden. Auch für die Lehramtsausbildung sind bessere Betreuungsverhältnisse wünschenswert. Eine Koordinierungsstelle und Service-Points werden die Lehramts-Studierenden unterstützen. Das Konzept schlägt zudem die Möglichkeit vor, dass die Studierenden parallel, als alternative Qualifikation, einen Bachelorabschluss erwerben können, der ihnen auch Berufsfelder außerhalb des Lehramts eröffnet.
Das MINT-Kolleg Baden-Württemberg, eine Kooperation des KIT und der Universität Stuttgart, startet zum Wintersemester 2011/12. Es soll jungen Menschen den Start in ein MINT-Studienfach erleichtern, indem es im Übergang von der Schule zur Universität in einer bis zu einjährigen Kollegphase individuell auf ein erfolgreiches Studium der MINT-Fächer vorbereitet. Dies geschieht mit Hilfe von Brückenkursen, die als Präsenz- und Online-Variante angeboten werden sollen. Das Kolleg erhält auch im Rahmen des baden-württembergischen Landesprogramms „ Studienmodelle individueller Geschwindigkeit“ Fördermittel.
Für die in dieser ersten Runde ausgewählten Hochschulen stellt der Bund zunächst bis 2016 rund 600 Millionen Euro bereit. Bundesweit sind 104 Anträge mit 111 beteiligten Hochschulen zum Zuge gekommen. Insgesamt hatten sich 194 Hochschulen mit 204 Anträgen an der ersten Antragsrunde beteiligt. Die Förderung beginnt zum Wintersemester 2011/12.
Weiter Informationen zum Qualitätsprogramm Lehre und zu den Ergebnissen des Wettbewerbs unter www.gwk-bonn.de.
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