Delegationsreise würdigt Forschungsleistung der Universität Stuttgart für Deutschen Pavillon

July 28, 2015, Nr. 63

Weltausstellung Expo Milano 2015

Technische Lösungen aus der Universität Stuttgart tragen seit Beginn der Weltausstellung Expo Milano 2015 im Mai zum großen Besuchererfolg am Deutschen Pavillon bei. Ein Höhepunkt der Präsentation Deutschlands auf der Expo, die unter dem Motto „Feeding the Planet, Energy for Life“ stattfindet, ist die Show „Be(e) active“, bei der Besucherinnen und Besucher in eine vielfältige und lebendige Landschaft eintauchen. Dabei sehen sie Deutschland aus der Perspektive fliegender Bienen, die sie bei ihrem Flug über das Land begleiten. Ingenieurwissenschaftliche Leistungen und Software-Entwicklungen der Universität Stuttgart ermöglichen diese vielbeachtete Attraktion im Deutschen Pavillon.

Nun würdigte eine hochkarätig besetzte Delegation mit ca. 100 Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die Forschungspartnerschaft der Universität Stuttgart für die Präsentation Deutschlands mit einem Besuch des Deutschen Pavillons am 27. Juli 2015 in Mailand. Organisiert wurde die Delegationsreise von contactUS!, eine an der Universität Stuttgart mit Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eingerichtete Kontaktstelle zum Aufbau nachhaltiger Kooperationen mit Unternehmen aus der Wirtschaft.

Die Delegierten wurden durch den Direktor des Deutschen Pavillons, Erol Altunay, und den Stellvertretenden Generalkonsul im Deutschen Generalkonsulat Mailand, Peter von Wesendonk, begrüßt. In seinen Grußworten dankte Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, den Delegierten für das Interesse, das sie dem Beitrag der Universität Stuttgart für diese Weltausstellung entgegenbringen. Die Universität Stuttgart habe bewährte Industrietechnik so erweitert, dass die ungewöhnlichen Anforderungen durch Einbindung aktueller Forschungserkenntnisse erfüllt werden konnten. Ressel zeigte sich erfreut, dass „die Universität Stuttgart nach dem Erfolg der Expo 2010 in Shanghai auch bei der Weltausstellung in Mailand 2015 als exklusiver Forschungspartner am Deutschen Pavillon beteiligt ist. Darin sehen wir einen besonderen Vertrauensbeweis in die ingenieurwissenschaftlichen Forschungsleistungen an unserer Universität“, so Ressel.

Nach einer Führung durch den Außen- und Innenbereich des Pavillons nahmen die Delegierten an der Sondershow „Be(e) active“ mit technischen Erläuterungen durch Prof. Peter Eberhard, Direktor des Instituts für Technische und Numerische Mechanik (ITM) der Universität Stuttgart und Jun.-Prof. Andreas Pott vom Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen (ISW) teil. Die Wissenschaftler informierten über den großen technischen Aufwand und das wissenschaftliche Know-how, das die Universität Stuttgart für die Pavillon-Show zuliefert, damit die großen Bienenaugen als Projektionsfläche über die Köpfe der Besucher hinweg quasi durch den Raum fliegen können.

So hatte das Institut für Technische und Numerische Mechanik die Software entwickelt, mit der die Bewegung der beiden Seilroboter programmiert wurde. Sie legt zunächst die Flugbahnen der Augen sowie deren Aus- also Blickrichtung im Raum fest. Das Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen hatte dazu die Steuerungssoftware für die beiden Seilroboter entwickelt, die an jeweils acht Seile hängen und die sich im Raum bewegen und verdrehen können. Diese Software setzt die zuvor programmierten Bahnkurven und Ausrichtungen der Augen in bestimmte Bewegungen um, indem die Roboter die Seile je nach gewünschter Bewegung verkürzen oder verlängern. Außerdem muss die Geschwindigkeit der einzelnen Seile variabel sein – passend zur Dramaturgie des Bienenflugs. Prof. Peter Eberhard unterstrich abschließend, dass höchste Zuverlässigkeit und Sicherheit in allen Aspekten erforderlich war, um die überdimensionierten Bienenaugen über Personen hinweg in einer Zeitspanne von sechs Monaten schweben zu lassen.

Rund 16.000 Menschen können die Ausstellung und die Liveshow in den „Fields of Ideas“ jeden Tag erleben. Bis zum Expo-Ende sind 7.500 bis 10.000 Shows geplant; bis zu drei Millionen Menschen werden dann aus den Augen einer Biene gesehen und erfahren haben, dass Deutschland eine lebendige, fruchtbare Landschaft voller Ideen ist und wie bedeutsam ein wertschätzender Umgang mit der Natur für die Ernährung der Zukunft ist.

Videobeitrag von Rai Expo zur Show der Universität Stuttgart.

Weitere Informationen finden Sie unter www.expo2015-germany.de.

Weitere Informationen:
Dr. Hans-Herwig Geyer, Universität Stuttgart, Leiter Hochschulkommunikation und Pressesprecher,
Tel. 0711/685-82555, E-Mail: hans-herwig.geyer (at) hkom.uni-stuttgart.de

 
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