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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Entdecker der Superzykliden:
Wendelin Degen 70
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Wendelin Degen

Seinen 70. Geburtstag beging kürzlich Prof. Dr. rer. nat. Wendelin Degen. Seit 1967 war er ordentlicher Professor für Mathematik und bekleidete bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1999 den 2. Lehrstuhl am Mathematischen Institut B. 

Die Vorlesung „Darstellende Geometrie”, die er viele Jahre für Studierende des Bauingenieurwesens hielt, gestaltete er um in eine Lehrveranstaltung „Computergeometrie”. Dem neu entstandenen Gebiet des „Computer Aided Geometric Design“ galt fortan auch in der Forschung sein Interesse, und er konnte auf diesem Feld rasch beachtliches internationales Renommee erwerben. Er erfand eine interessante Klasse von Flächen, die Superzykliden, die im „Geometric Modeling“ angewendet werden. Prof. Degen ist auch einer der Autoren des in internationaler Zusammenarbeit entstandenen, kürzlich erschienenen Standardwerks „Handbook of Computer Aided Geometric Design”. 

Innerhalb der Universität Stuttgart wurde er durch seine zahlreichen akademischen Ämter bekannt. Der langjährige Vorsitz des Studium Generale und des Senatsausschusses für die Promotionsordnung sowie seine Mitwirkung in der diffizilen Umgestaltung des Instituts für Computeranwendungen seien stellvertretend genannt. Größere Wirkung erzielte er durch seine über viele Jahre dauernde Tätigkeit als gewähltes Mitglied des Senats; sein ausgewogenes Urteil und sein Sinn für Gerechtigkeit waren allseits geschätzt.

Besondere Verdienste erwarb er sich durch sein unermüdliches und tatkräftiges Engagement beim Aufbau der Informatik. Neben dem Initiator (Prof. Dr. Walter Knödel) vermochte er die Fakultät Mathematik davon überzeugen, dass sie diese Aufgabe - anfänglich gemeinsam mit der Fakultät Elektrotechnik - übernahm und dass sie, nachdem letztere davon Abstand nahm, nicht ebenfalls aufgab. Er beteiligte sich in der Aufbauphase an nahezu allen Berufungen und setzte sich dabei für Qualität und Ausgewogenheit des Lehrkörpers ein. Als einige Jahre später Methoden der Informatik auch in anderen Fakultäten relevant wurden, war es Prof. Degen (damals als Dekan der gemeinsamen Fakultät Mathematik und Informatik), der dem Senat vorschlug, einen Koordinie-
rungsausschuss Informatik einzurichten, um die Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen. Dieser erwies sich als sehr fruchtbar, und so konnte am Ende die Informatik als 14. Fakultät in die Selbstständigkeit entlassen werden (jetzt wieder vereinigt mit der Elektrotechnik als Fakultät 5).


last change: 20.07.03 / hj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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