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Stuttgarter unikurier Nr. 84/85 April 2000
Kommunikativer Treffpunkt:
Ein Pavillon für die Computer
 

Warmes, rötliches Holz, eine rechteckige Konstruktion, die viele Ein- und Durchblicke bietet. Was sich wohl hinter dem Bau verbirgt, der schon einige Monate im Foyer des Gebäudes Keplerstraße 17 steht, hat sich vielleicht schon manch´ flüchtiger Betrachter gefragt. Am 16. Dezember 1999 wurde das Geheimnis gelüftet: Offiziell übergab der Arbeitskreis Campus den Stuttgarter Pavillon - das noch leere Internet-Café - an die Universität Stuttgart.

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Im kleinen, fast familiären Rahmen bezeichnete Prof. Dr.-Ing. Dieter Fritsch, Prorektor für Lehre der Uni Stuttgart, den Stuttgarter Pavillon als besonders eindrucksvolles Beispiel für studentisches Engagement. Er dankte den Studierenden und dem Arbeitskreis Campus. Einem unüblichen internationalen Studentenwettbewerb - 1998 von Studenten für Studenten ausgetragen - verdankt der Pavillon seine Entstehung (Siehe dazu auch den Bericht über die Campustage letzten Jahres im Uni-Kurier Nr. 82/83, Sepember 1999). Unter den 240 Teilnehmern aus zwölf Ländern ging der erste Preis an zwei Designstudenten der TU Darmstadt, Erhard An-He Kinzelbach und Till Schweizer. Und anläßlich der Campus-Tage 1999 realisierten Alexander Gerlach und Jane-Peter Grunau, Architekturstudenten der Uni Stuttgart, den preisgekrönten Entwurf.

„Bretterwolke“
Im Foyer des Kollegiengebäudes II soll der Pavillon nun ein Internet-Café beherbergen und damit auch seiner ursprünglich angedachten Funktion gerecht werden, der eines Ausstellungs-, Informations- , Veranstaltungs- und Kommunikationspavillons. Einer „Bretterwolke“ soll der eigenwillige Holzpavillon gleichen mit seinem unebenen Dielenboden und der ebenfalls uneben abgehängten Decke. Die Seiten: unregelmäßig angeordnete, verschieden tiefe Regalbretter, die als Sichtschutz, als Ablage oder - in der passenden Höhe - auch als Sitzflächen dienen. Prof. Fritsch verstand es, die Phantasie der Zuhörer anzuregen und das noch leere, „außergewöhnliche Möbel“, wie er den Pavillon definierte, mit HighTech zu füllen. Ein langer, schmaler Tisch, der sich entlang der Raumlänge erstreckt, zehn moderne Flachbildschirme darauf und Sitzmöglichkeiten davor. So ausgerüstet könnte der Bau auch zum Hoffnungsschimmer für die Studierenden werden, die sich gelegentlich vor den Computern im Schlange stehen üben müssen.

Paradebeispiel studentischen Engagements
85.000 Mark hat der Bau gekostet. Wie bei einem Eigenheim mußten die Architekturstudenten sämtliche baurechtlichen Genehmigungen, Behördengänge, Zulassungen, Abnahmen und dergleichen mehr hinter sich bringen: Praxiserfahrung für den Beruf. Läuft weiterhin alles nach Plan, dann sollen, so Fritsch, demnächst die ersten Computer im Pavillon, einem „Paradebeispiel studentischen Engagements“, stehen. Die Idee eines Internet-Cafés hegte der Prorektor übrigens schon lange. In der Cafeteria sitzen, noch eine Mail absenden oder kurz surfen, das könne er sich gut vorstellen. Im Mai 2000 steht die nächste Feier an, dann wird der Pavillon offiziell eingeweiht. Wie werden die Studierenden mit dem Angebot umgehen, es behandeln? Dieter Fritsch, auf sorgsame Nutzer hoffend, sieht darin zunächst kein Problem. Problematisch könnte es dagegen werden, wenn das Internet-Café ganze Schulklassen anziehen würde, doch das bleibt abzuwarten.

J. Alber

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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