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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
Geburtstage:
Wolfgang Kaiser 75

foto76.gif (37954 Byte)Mit einem Empfang feierte das Institut für Nachrichtenübertragung Prof. Dr.-Ing. Dres. h.c. Wolfgang Kaiser, der die Leitung des Instituts von 1967 bis 1992 innehatte. Prof. Kaiser hatte am 22. Februar 1998 seinen 75. Geburtstag vollendet.
Prof. Kaiser erwarb sich internationale Anerkennung durch seine Forschungsarbeiten, besonders auf den Gebieten der Übertragung von Sprache, Daten, Texten und Bildern sowie der optischen Übertragungssysteme. Dabei hatte er immer auch die wirtschaftlichen Gesichtspunkte neuer Formen der Telekommunikation im Auge. Aufgrund seiner großen Verdienste verlieh ihm die Technische Universität München den Titel Dr.-Ing. E. h. und die Ludwig-Maximilians-Universität München den Dr. oec. publ. h. c. Wolfgang Kaiser wurde im schwäbischen Schöntal geboren und hat seine Schulzeit in Riedlingen und Tübingen erlebt. Nach dem Abitur 1941 in Tübingen führte sein Weg direkt in den Krieg. Er geriet 1943 als Mitglied der Luftnachrichtentruppe im Afrikakorps General Rommels in Gefangenschaft. 1947 aus der Gefangenschaft in den USA und England zurückgekehrt, studierte er Elektro-technik in Stuttgart und promovierte dort 1954 bei Prof. Richard Feldkeller. Anschließend trat er bei der Standard Elektrik Lorenz AG, der heutigen Alcatel SEL, in Stuttgart ein. In seiner 13jährigen erfolgreichen Industrietätigkeit nahm er verantwortliche Positionen im Entwicklungsbereich für Fernsehen, der Telegrafie, der Eisenbahnsignaltechnik sowie der Fernschreib- und Datenendgeräte ein. Zuletzt war er als Direktor verantwortlich für die Entwicklung im gesamten Geschäftsbereich Datentechnik.
1967 gelang es der Universität Stuttgart, diesen herausragenden Fachmann und Industriemanager als Direktor des Instituts für Fernmeldeanlagen zu gewinnen. Neben seinen wissenschaftlich-technischen Leistungen war Kaiser auch in verschiedenen Gremien aktiv, so etwa als Leiter des Arbeitskreises „Technik und Kosten“ der Kommission für den Ausbau des technischen Kommunikationssystems (KtK), Mitglied der Gutachterkommission „Frequenzregulierung“ beim Bundesministerium für Post und Telekommunikation. Prof. Kaiser war viele Jahre Mitglied des Senats und des Verwaltungsrats der Universität Stuttgart und mehrmals Dekan der Fakultät Elektrotechnik. Auch seit seiner Emeritierung im Herbst 1992 ist Wolfgang Kaiser weiterhin aktiv. Unter anderem war er bis Ende 1997 Vorsitzender des Projektrats des Forschungsverbunds Medientechnik Südwest und bis 1994 Mitglied des Vorstands und des Forschungsausschusses des Münchner Kreises. Darüber hinaus ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der JENOPTIK AG, Jena, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg. Prof. Kaiser ist Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und Ehrenmitglied des VDE. Neben derart vielen Aktivitäten nimmt er sich dennoch Zeit für seine Familie und seine Enkelkinder. Seine Kollegen, ehemaligen Mitarbeiter, Freunde und Bekannte wünschen ihm ganz herzlich weiterhin gute Gesundheit und Schaffenskraft.

J. Speidel

 

Gerhard Nickel 70

foto77a.gif (8356 Byte)Am 15. August 1998 vollendete Professor Dr. Dr. h.c. Gerhard Nikkel, emeritierter Direktor des Instituts für Linguistik/Anglistik und des Sprachenzentrums der Universität Stuttgart, sein 70. Lebensjahr. Gerhard Nickel, in Kostellitz/Oberschlesien geboren, kann auf ein außerordentlich aktives und erfolgreiches Leben zurückblicken. Nach dem Studium der Philosophie und der Neueren Sprachen an den Universitäten Bamberg, Erlangen und Columbia führte ihn sein Weg über die Universität Kiel nach Stuttgart, wo er 1969 den Lehrstuhl für Linguistik/Anglistik übernahm. Gerhard Nickel gehört zu jener kleinen Gruppe von Wissenschaftlern, die sich als letzte Generation von traditionellen englischen Philologen betrachten können. Gleichzeitig war er als einer der führenden Vertreter der modernen amerikanischen Linguistik in Deutschland maßgeblich an der Entwicklung der Angewandten Linguistik in Deutschland beteiligt; seine Beiträge, Ansichten und Ideen sind in über 100 Publikationen dokumentiert. Trotz einiger Rufe an in und ausländische Universitäten hielt er Stuttgart bis zu seiner Emeritierung die Treue.
Auch seit seiner Emeritierung im Herbst 1996 ist Professor Nickel nach wie vor beruflich aktiv: Sein Engagement an der anglistischen Fakultät von Opole/Oppeln, an deren Aufbau er wesentlich beteiligt war, führt ihn mehrere Monate im Jahr nach Polen. Zudem ist er als Berater an einer Reihe internationaler linguistischer Projekte beteiligt, unter anderem in Maastricht, Moskau, Posen und Toronto. Darüber hinaus ist er Herausgeber der linguistischen Fachzeitschrift IRAL (International Review of Applied Linguistics).
Aus Anlaß seines 70. Geburtstages haben frühere Schüler (mehr als zehn von ihnen sind inzwischen Professoren an verschiedenen Universitäten in Deutschland) und internationale Freunde unter der Herausgeberschaft von Professor Dr. Wolfgang Kühlwein (Trier) eine Festschrift zusammengestellt. Aufgrund seiner Verdienste um die polnische Linguistik und den Aufbau der Universität von Opole fand zu seinen Ehren im Rittersaal des alten Piastenschlosses in Brzeg/Brieg ein internationales Kolloquium statt.

 

Walter Flecks 70

foto77b.gif (8226 Byte)Der frühere Leiter des Akademischen Auslandsamts Walter Flecks feiert am 22. November seinen 70. Geburtstag. 32 Jahre, seit 1962, war Walter Flecks im Akademischen Auslandsamt tätig, die letzten 26 Jahre davon als Leiter. 1993 trat Walter Flecks in den verdienten Ruhestand, der - wie zu hören ist - eher ein Unruhestand ist. Zahlreiche Partnerschaften, insbesondere auch zu Hochschulen in der Volksrepublik China, hatte Walter Flecks maßgeblich mitgestaltet.
Was der studierte Slawist früher vernachlässigen mußte, tut er heute ausgiebig: Er unterrichtet Russisch. Seine Verbindung zur Universität ist so intensiv wie eh und je und beschränkt sich nicht nur auf das regelmäßige Pensionärstreffen. Aus dem Ruhestand unterstützt und pflegt er die geknüpften Verbindungen, und sein Rat aus jahrzehntelanger Erfahrung wird nach wie vor gerne in Anspruch genommen und hoch geschätzt. Wir wünschen Walter Flecks alles Gute.

M. Rautenberg

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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