International Relations Online Working Paper Series

The International Relations Online Working Paper series is intended to enhance scholarly as well as public debate on international politics and European issues. It invites authors contributing to current debates in International Relations and European Studies in theoretically innovative ways or by the use of inventive qualitative or quantitative research methods. Interdisciplinary contributions on important international or EU-related issues are also very welcome. The International Relations Online Working Paper series is published by the Department of International Relations and European Integration at the University of Stuttgart.

Papers are available in electronic format only and can be downloaded at below

Issued by
Prof. Dr. Cathleen Kantner
Institute for Social Sciences
Department of International Relations and European Integration
University of Stuttgart
Breitscheidstr. 2
70174 Stuttgart, Germany
Tel: +49 (0) 711 / 6858 – 3425
Fax: +49 (0) 711 / 6858 – 3432

Contact: ir-working-papers@sowi.uni-stuttgart.de 

Author Title & Abstract
Michael
Hanzel

2023/1
Paper

Die wahre Tragödie von 9/11

In der medialen Berichterstattung zum zwanzigsten Jahrestag der Anschläge des 11. Septembers findet sich immer wieder der Begriff der „Tragödie von 9/11“. Nun handelt es sich bei den Terroranschlägen jenes Tages allerdings bestenfalls in der umgangssprachlichen Bedeutung des Begriffs um eine solche. Verwenden wir hingegen den Begriff der Tragödie in seiner ursprünglichen semantischen Bedeutung, ergibt sich hieraus ein alternatives Bild auf 9/11. Der Argumentation des Artikels folgend, erscheint nun die Reaktion der USA auf die Ereignisse des 11. Septembers als die wahre Tragödie von 9/11, stellt diese sich doch als in allen Belangen verheerender als die Anschläge selbst dar.

Marie Gabenisch

2022/1
Paper 

Thinking the Unthinkable: Two Sovereign Palestinian States
An Unconventional Reading of Trump's Peace Plan through the Lens of Wendt's Constructivism 

Trump's 2020 Peace Plan, a "Vision to Improve the Lives of the Palestinian and Israeli People" may indirectly or implicitly be the catalyst for a new way of looking at the Israeli-Palestinian peace process. A constructivist analysis, with regard to the territorial, political, security, social and economic aspects of the Plan, reveals a new constellation of interests
and identities of key actors in the region. The identities and interests of the Gaza Strip, the West Bank and Israel have developed separately, and are unevenly reflected in the Plan. Let us "think the unthinkable" (Khalidi 1978): why not Two Sovereign Palestinian States and a three-state solution?

 

Johannes Wagner

2016/1
Paper 

Flüchtlinge als Sicherheitsrisiko: Warum Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen toleriert werden

Dieses Paper befasst sich mit der Flüchtlingspolitik der Europäischen Union und deren Darstellung in europäischen Medien, sowie der umstrittenen Frage nach der Existenz einer europäischen Öffentlichkeit. Die stetige Aktualität der Flüchtlingsthematik bringt die Konflikte zwischen Menschenrechten einerseits und Sicherheitsproblemen andererseits zum Vorschein. Unter Rückgriff auf Beiträge zur Analyse (europäischer) Öffentlichkeit präsentiert dieser Artikel die Ergebnisse einer quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse von 928 Zeitungsartikeln aus drei europäischen Staaten sowie den USA aus dem Zeitraum 1. Mai 1999 bis 22. Juli 2013. Die in der Presse vorgebrachten Argumente überlagern in gewisser Weise die menschenrechtliche Dimension; die Flüchtlingsthematik wird primär als Sicherheits- und nicht als Menschenrechtsproblem diskutiert, weshalb ein öffentliches Bewusstsein für die aus menschenrechtlicher Sicht fragwürdige Asylpolitik der EU fehlt. Da auf transnationaler Ebene gleiche Themen zur gleichen Zeit unter vergleichbaren Relevanzgesichtspunkten diskutiert werden, ist des Weiteren die Existenz einer europäischen Öffentlichkeit zu bestätigen.

 

Nicolas Klotz 2015/2
Paper 

 

Transnationales Schweigen? Eine quantitative Analyse medialer Debatten zu sexueller Gewalt in bewaffneten Konflikten

Seit den 1990er Jahren und insb. im Kontext der Konflikte im ehemaligen Jugoslawien und in Ruanda rückte sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit der internationalen Politik, internationaler Regierungs- und Nichtregierungs-Organisationen, der internationalen Strafjustiz wie auch der Wissenschaft. Offen blieb allerdings bisher, inwiefern diese Problematik und etwaige Lösungsvorschläge nicht nur von Politik-Experten auf inter- und transnationaler Ebene diskutiert, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit debattiert werden. Unter Rückgriff auf neuere Beiträge zur Analyse transnationaler politischer Kommunikation und (europäischer) Öffentlichkeit präsentiert dieser Artikel die Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse von 3817 Artikeln aus vier europäischen Staaten sowie den USA aus dem Zeitraum 1990 bis 2012. Von transnationaler politischer Kommunikation ist dabei die Rede, wenn gleiche Themen zur gleichen Zeit unter vergleichbaren Relevanzgesichtspunkten debattiert werden. Sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten ist zwar Gegenstand nationaler Debatten, auf transnationaler Ebene wird das Thema allerdings nur äußerst selten – u.a. in den Jahren 1999 und 2004 – zu ähnlichen Zeitpunkten diskutiert. Es sind starke nationale Unterschiede zu beobachten. Wird das Thema jedoch zur gleichen Zeit diskutiert, so wird es auch unter vergleichbaren Relevanzgesichtspunkten debattiert. Während daher punktuell zwar von transnationaler öffentlicher politischer Kommunikation gesprochen werden kann, kommt dieser Artikel zu dem Ergebnis, dass im Kontext der Debatten um sexuelle Gewalt nicht von distinkt europäischen oder allgemein transnationalen öffentlichen Debatten die Rede sein kann.

Johannes Wagner 2015/1
Paper 

 

Multilateralismus im Wandel? Die Verschiebung der Bedeutung von „Multilateralismus“ von 1990 bis 2012

Die Legitimität humanitärer und militärischer Interventionen steht seit jeher auf der politischen und wissenschaftlichen Agenda. Eine scheinbar unabdingbare Legitimitätsgrundlage ist die Multilateralität etwaiger Interventionen. Die Interventionen im Kosovo, in Afghanistan und insbesondere im Irak und Libyen haben dieser Debatte neue Dynamik verliehen, wobei deutlich wird, dass Multilateralismus unterschiedlich aufgefasst wird. Diese Arbeit geht der Vermutung nach, dass sich seit dem Ende der Ost-West-Konfrontation ein inkrementeller Wandel des Konzepts des Multilateralismus vollzogen hat. Die quantitative und qualitative Analyse des 4452 Artikeln umfassenden Textkorpus dreier europäischer Staaten und der USA aus dem Zeitraum 1990 bis 2012 zeigt, dass ein transnationaler Bedeutungswandel stattgefunden hat. Des Weiteren kann gezeigt werden, dass Veränderungen in den Begründungsmustern diesen Wandel erklären können. Argumente, welche auf Verpflichtungs- oder Notwendigkeitsaspekte in Bezug auf solche Eingreifmaßnahmen abzielen, sind nicht mehr entscheidend. Vielmehr lassen sich die jüngsten multilateralen Interventionen auf Interessens- und Nützlichkeitsüberlegungen zurückführen was mit einem grundständigen Verständnis des prinzipiengeleiteten Multilateralismus nur bedingt vereinbar ist.

Michael Daxner 2013/1
Paper

Homeland Discourse – The German Case


Homeland Discourse is a translation from German “Heimatdiskurs”. We have introduced this new term into a theory on Societies of Interventions. This neologism has a few relatives in other languages but claims originality insofar as it is inseparably linked to both: the theory of interventions and the fact that societies in those countries that send troops into military interventions develop a specific and powerful discourse with a strong impact on politics and culture. Our main assumption is that Homeland Discourse has become influential to political decisions and the mindset of countries that are engaged in military operations out of area.

Amelie Kutter
and
Cathleen Kantner
2012/1
Paper

Corpus-Based Content Analysis:
A Method for Investigating News Coverage on War and Intervention

 

Access to large digital text samples in various languages and the development of general-purpose tools in natural language processing holds great promises for comparative content analysis in the social sciences. However, boosted size, multiplicity of text genres and languages, and automation sharpen some classical problems inherent in the content analytical method. They reinforce the question of how certain (pre-defined) conceptual categories can be assigned to passages of text without violating the meaning that is implied by the entire text item through its linguistic structure. The paper proposes corpus-based content analysis as a method to achieve high internal validity and increase in effectiveness through semi-automation. We suggest adopting the concept of ‘semantic fields’ as a heuristic tool for inference-making. It offers criteria that help to relate semantic information retrieved with the help of corpus-linguistic methods and computational tools to specific conceptual categories of a social science research project. An illustration of how to apply the method is provided for the conceptual categories: ‘military intervention’; ‘EU-Europe’; and ‘actorness’.

Alexander Reichwein 2011/4
Paper

Rethinking Morgenthau in the German Context

 

After a lapse in interest and popularity, realist approaches to International Relations (IR) have begun to spark interest again, even in Europe. This paper elaborates the origin of Hans J. Morgenthau’s realist thinking. Given his various power-oriented, legal and moral arguments against Wilson’s doctrine of democracy promotion and democratic interventionism, the Vietnam War, and in favour of an Israeli state (3.), my thesis is that there is a primal and entrenched critical and normative dimension in Morgenthau’s thought from the beginning. His particular understanding of international law and morality as limitations of power extends beyond a rationalist and conservative ‘Cold War’ theory about power politics (as Realism is presented in prevalent readings). The core argument of the paper is that the complex relation between power, law and morality inherent in Morgenthau’s thinking, and the contradictions coming along with this (2.), are characteristic of his complete works (Gesamtwerk). In order to deal with his ‘paradoxical’ thinking, we should rethink young international lawyer Morgenthau in his German Context (Erfahrungshintergrund). Surprisingly, less work has been done on the evolution of Realism in the inter-war period (which E.H. Carr calls the “Twenty Years’ Crisis”) in general, and Morgenthau’s life and work in Germany in the 1920s and 1930s in particular which is also neglected in the literature about Realism and the history of IR so far. But, Morgenthau’s Weltbild can only be truly understood if and when the German years in which he was socialized intellectually and politically are considered as the roots (or the constitutive moment) of his realist theory (4.). Moreover, an understanding of Morgenthau’s brand of Realism is necessary to understand both the history of Realism as a 20th-century school of thought as well as the development of our discipline IR.

Fabienne Cap
and
Ulrich Heid
2011/3
Paper

Distinguishing Specialised Discourse:
The Example of Juridical Texts on Industrial Property Rights and Trademark Legislation

 

In this paper, we have given an overview of computational linguistic tools available to us, which can be used to produce raw material for the lexicographic description of a specialised language. The underlying idea of our method is the following: what is significantly more frequent in a domain-specific text than in a general language reference text may be a term (or collocation) of the domain. In the near future, our tools will be integrated in a web-based environment in order to make them available for textbased research, e.g. in the humanities, whenever needed. The researcher interested in term or phraseology candidate extraction of a certain domain would identify and upload texts to be searched, and the tools would be running on servers of e.g. computational linguistics centres. The researcher would select tools to be applied and receive the analysis results over the network.

 

Cathleen Kantner and
Amelie Kutter with the
Collaboration of
Andreas Hildebrandt and
Mark Püttcher
2011/2
Paper

How to get rid of the Noise in the Corpus: Cleaning Large Samples of Digital Newspaper Texts

 

Large digital text samples are promising sources for text-analytical research in the social sciences. However, they may turn out to be very troublesome when not cleaned of the ‘noise’ of doublets and sampling errors that induce biases and distort the reliability of content-analytical results. This paper claims that these problems can be remedied by making innovative use of computational and corpus-linguistic procedures. Automatic pairwise document comparison based on a vector space model will bring doublets to light, while sampling errors can be discerned with the help of textmining procedures that measure the ‘keyness’ of a document, i.e. the degree to which it contains or does not contain keywords representing the research topic.

 

Bruno Wüest,
Simon Clematide,
Alexandra Bünzli and
Daniel Laupper
2011/1
Paper


Semi-Automatic Core Sentence Analysis:
Improving Content Analysis for Electoral Campaign Research

 

Most automated procedures used for the analysis of textual data do not apply natural language processing techniques.While these applications usually allow for an efficient data collection, most have difficulties to achieve sufficient accuracy because of the high complexity and interdependence of semantic concepts used in the social sciences. Manual content analysis approaches sometimes lack accuracy too, but, more virulently, human coding entails a heavy workload for the researcher. To address this high cost problem without running into the risk of oversimplification, we suggest a semi-automatic approach. Our application implements an innovative coding method based on computational linguistic techniques, i.e. mainly named entity recognition and concept identification. In order to show the potential of this new method, we apply it to an analysis of electoral campaigns. In the first stage of this contribution, we describe how relations between political parties and issues can be recognized by an automated system. In the second stage, we discuss facilities to manually attribute a positive or negative direction to these relations.

Kontakt:

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Cathleen Kantner

Prof. Dr.

Leitung Sowi III

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