Die Bundesrepublik Deutschland sieht sich mit einer Reihe von Megatrends konfrontiert, die die Raum- und Siedlungsstruktur zukünftig erheblich verändern werden. Eine Überprüfung der Strategien zukunftsgerichteter räumlicher Politiken bedarf einer hinreichend präzisen Vorstellung davon, wie sich verschiedene Entwicklungen räumlich manifestieren könnten. Hier können Szenarien helfen, die im Gegensatz zu Prognosen nicht auf die möglichst genaue Vorhersage künftiger Entwicklungen zielen, sondern denkbare Zukünfte vergleichend abbilden und bewerten.
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung das Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung beauftragt, alternative räumliche Entwicklungsszenarien für die Bundesrepublik Deutschland mit einem Zeithorizont bis 2030 zu erarbeiten. Die Bearbeitung erfolgte in mehreren Schritten – zunächst wurden sektorale Zukunftsprojektionen für vier räumliche bzw. gesellschaftlich relevante Subsysteme „Wohnen“, „Mobilität/Verkehr“, „ Flächennutzung/Kulturlandschaft“ und „Infrastruktur/Daseinsvorsorge“ erarbeitet. In einem zweiten Arbeitsschritt wurde ein integriertes Wirkungsmodell entworfen, welches die Rückkopplungsmechanismen zwischen den berücksichtigten Struktur- und Dynamikvariablen der Subsysteme sowie deren Wirkungsstärke beschreibt. Schließlich wurden die subsystemaren Projektionen in konsistente Szenarien überführt. Während des gesamten Szenarioprozesses wurde im Rahmen von Workshops auf das Wissen externer Experten zurückgegriffen.
Kontakt: Dr. rer. nat. Manuel Weis
Auftraggeber
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung