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Visualisierungszentrum, SimTech-Neubau, Raumfahrtzentrum.... >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Großes Baujahr auf dem Campus Vaihingen

Von einem „großen Baujahr“ sprach Rektor Prof. Wolfram Ressel beim ersten Spatenstich für das neue SimTech-Gebäude der Uni am 27. Juli. Bereits einen Monat zuvor war das Richtfest für das inzwischen fast fertig gestellte neue Visualisierungslabor gefeiert worden. Und am 13. Oktober wurde der Grundstein für das neue Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg gelegt.

raumfahrtzentrum   uni_raumfahrt   SimTech
         

Mehrere Großbauten auf dem Uni-Campus, darunter das Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg (links) sowie das neue SimTech-Gebäude, kamen in den letzten Monaten ein gutes Stück voran. Das mittlere Bild zeigt Prof. Hans-Peter Röser, Rektor Prof. Wolfram Ressel, Annette Ipach-Öhmann (Vermögen und Bau Baden-Württemberg) sowie Sybille Müller (Universitätsbauamt) bei der Grundsteinlegung für das Raumfahrtzentrum.
(Fotos: Universitätsbauamt, Hartwig Schneider Architekten, Eppler)

Das vom Stuttgarter Architekturbüro Harder III Stumpfl geplante Visualisierungslabor auf dem Campus Vaihingen, das die Uni ergänzend zu ihrem Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme und dem Visualisierungsinstitut (VISUS) erhält, ist als zurückhaltende Erweiterung des Hysolar-Gebäudes vom Architekturbüro Günter Behnisch aus dem Jahre 1987 konzipiert. Dieses wurde parallel zu der Neubaumaßnahme komplett saniert. Das Visualisierungslabor sucht in dieser Form europaweit seinesgleichen: Die dort geplante stereofähige Rückprojektionswand kombiniert eine extrem hohe Auflösung von 35 Megapixeln pro Auge mit einer neuartigen, zweistufigen Architektur eines Grafikcomputerclusters zur schnellen Bilderzeugung.

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Dieser Aufbau wird bessere Einsichten in große Datenmengen ermöglichen, erfordert aber auch die Entwicklung neuartiger Visualisierungsalgorithmen und Interaktionstechniken, die speziell auf diese Hardware-Umgebung zugeschnitten sind.

Platz für etwa 100 Wissenschaftler wird der im Juli begonnene SimTech-Neubau bieten, der das Stuttgart Research Centre for Simulation Technology, kurz SRC SimTech, und seinen zentralen Kern, den Exzellenzcluster SimTech beherbergen wird.Ab dem Wintersemester 2010/2011 sollen unter seinem Dach rund zwei Drittel der bisher noch quer über den Campus verstreuten SimTech-Forscher vereinigt sein; auch der künftige Studiengang Simulation Technology wird dort eine Heimat finden.„Vernetztes Arbeiten ist bei SimTech Programm“, begründete Ressel die herausragende Wichtigkeit des 3,75 Millionen teuren Projekts mit einer Nutzfläche von 1.240 Quadratmetern, das durch das Stuttgarter Architekturbüro Hartwig N. Schneider realisiert wird.

     

Ärmel hoch und los geht’s: Spatenstich für den SimTech-Neubau.
(Foto: amg)

   

Die äußere Strenge des Baukörpers kontrastiert mit einem weitläufigen Spiel der Räume im Inneren: Im Erdgeschoss sind das Foyer mit Ausstellungsflächen, zwei Seminarräume sowie EDV-Labors untergebracht, in den beiden Obergeschossen die Büroräume für das Management-Team, Professoren und deren Mitarbeiter. Um das Prinzip der Vernetzung auch baulich umzusetzen, wurde bei der Planung viel Wert auf eine offene Raumgestaltung gelegt. Kommunikative Zonen in den Obergeschossen und breite Treppen zur Verbindung der Geschosse untereinander sollen dem zwanglosen Austausch dienen und damit die interdisziplinäre wissenschaftliche Kooperation fördern.

Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Regierung des Landes und des Bundes kann im unmittelbaren Anschluss an das SimTech-Gebäude ein zweiter Forschungsbau Simulationstechnologie errichtet werden. Die projektierten Gesamtbaukosten belaufen sich auf fünf Millionen Euro. In das Gebäude sollen die Institute für Informatik und Maschinelle Sprachverarbeitung einziehen.

Raumschiff Enterprise auf dem Campus
Als letzter Akt im Bau-Reigen landete am 13. Oktober das „Raumschiff Enterprise“ auf dem Uni-Campus. Hinter dem Projekttitel verbirgt sich das Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg (RZBW), für das an diesem Tag der Grundstein gelegt wurde. „Mit diesem Zentrum sind die Universität Stuttgart und ihre Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie auf dem Weg, nicht nur die größte, sondern auch die wichtigste universitäre Ausbildungs- und Forschungsstätte Europas zu werden“, betonte Ressel. Der sieben Millionen Euro teure Bau, dessen Kosten der Bund und die Universität jeweils zur Hälfte tragen, soll zu einem landesweiten Raumfahrtforum für Wissenschaft, Industrie und Öffentlichkeit werden. „Hier werden nicht nur Studierende erstklassig ausgebildet, sondern auch nachhaltige Investitionen umgesetzt“, sagte der künftige Hausherr und Leiter des Instituts für Raumfahrtsysteme (IRS) der Uni, Prof. Hans-Peter Röser.

raumfahrtzentrum-innenbereich   Das IRS, das sein Kleinsatellitenprogramm in das Raumfahrtzentrum einbringt, wird das Gebäude gemeinsam mit dem Deutschen SOFIA Institut mit seiner fliegenden Sternwarte SOFIA (Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie) nutzen. Für die Spitzenforschung werden auf einer Nutzfläche von rund 1.700 Quadratmetern exzellent ausgestattete Laborräume und Prüfstände zur Verfügung stehen, die den modernsten Anforderungen entsprechen. Die verschiedenen Elemente der Stuttgarter Kleinsatelliten können künftig auch vor Ort integriert und getestet, Kameras und Spektrometer unter idealen Bedingungen entwickelt werden. Der Reinraum erlaubt darüber hinaus den Umgang mit Instrumenten, die bereits nach ESA Richtlinien für den Flug zertifiziert wurden. Die mit dem Flugzeugobservatorium SOFIA gewonnen Infrarotdaten können mit Hilfe der vorhandenen Bildverarbeitungseinrichtungen optimal für die Wissenschaft ausgewertet werden.
     

Innenbereich des neuen Raumfahrtzentrums.
(Foto: Universitätsbauamt)

   

Für die 1.700 Studierenden der Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie wird die Ausbildung in Stuttgart künftig noch attraktiver werden. Und auch die Öffentlichkeit wird von dem Neubau profitieren: Nach der voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 2011 wird sie direkten Zugang zu den vielfältigsten Informationen, Veranstaltungen und Ausstellungen zum Thema Raumfahrt bekommen. Gezeigt werden unter anderem hochwertige Exponate der Raumfahrtgeschichte sowie Modelle aktueller Projekte.

Weitere Großprojekte stehen an
Angesichts des durch den Landesrechnungshof bereits im Jahr 2004 festgestellten Sanierungsbedarfs an der Uni Stuttgart von über 430 Millionen Euro stehen auch für die Zukunft etliche Großprojekte an. Besonders dringlich sind die Sanierung der Chemie und des naturwissenschaftlichen Zentrums II sowie des Ingenieurwissenschaftlichen Zentrums. Aber auch strukturbildende Neubauvorhaben sind in der Vorbereitung. So hat die Uni für die vier fertigungstechnischen Institute in der Holzgartenstraße ein neues Forschungsprofil erarbeitet und dem Wissenschaftsministerium einen Förderantrag zur Bundesmitfinanzierung eines neuen Forschungszentrums auf dem Campus Vaihingen vorgelegt. Schafft das Projekt mit dem Titel „Produktionstechnischen Labor Stuttgart“ (PLS) die Hürden des Wissenschaftsrats, soll es einmal neue Forschungsbereiche der Produktentstehung, der Produktentwicklung und der Produktion vorantreiben.                                            uk