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In Kostelliz (Oberschlesien) geboren, kämpfte er sich nach dem Zweiten Weltkrieg und der Rückkehr aus englischer Kriegsgefangenschaft unter wirtschaftlich schwierigen Umständen zum Abitur und danach zum Staatsexamen durch. Stipendien erlaubten ihm anschließend Studien und Forschungsaufenthalte in den USA, England, Frankreich und Spanien (MA an der University of Columbia, S.C, Sprachendiplome).

Nach der Promotion und mehreren Jahren im Schuldienst habilitierte er sich in Erlangen und wurde unmittelbar danach an die Kieler Universität, 1969 auf den Lehrstuhl für Linguistik/Anglistik der Universität Stuttgart berufen. Gerhard Nickel gehört der aussterbenden Spezies von Philologen an, die zugleich Mediävistik und moderne Sprachwissenschaft vertreten. So leitete er sowohl ein DFG-Projekt zur Beowulf-Forschung als auch eines der VW-Stiftung zur Angewandten Kontrastiven Sprachwissenschaft. Darüber hinaus ist er einer der Gründungsväter, langjähriger Generalsekretär und jetzt Ehrenmitglied der Association Internationale de Linguistique Appliquée (AILA) sowie auch der deutschen Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL), deren Ehrenpräsident er seit langem ist. Das Londoner Institute of Linguists ehrte ihn mit der Ernennung zum Honorary Fellow und mit der Verleihung der Diamond Jubilee Medal.