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Alfred Seeger 80  > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Großer Name der Festkörperphysik

  Alfred Seeger    

Alfred Seeger

Er arbeitete mit den Pionieren der modernen Festkörperphysik und zählt zu den wenigen Wissenschaftlern, die sowohl in der theoretischen als auch in der experimentellen Physik herausragende Arbeiten publizierten: Prof. Alfred Seeger. Am 31. August vollendete der Emeritus der Uni Stuttgart und langjährige Direktor des Max-Planck-Instituts für Metallforschung sein 80. Lebensjahr.

   Alfred Seeger studierte Physik an der damaligen Technischen Hochschule (TH) Stuttgart und wurde im Alter von 23 Jahren promoviert. Anschließend arbeitete er an der Bristol University mit den Pionieren der modernen Festkörperphysik, darunter Sir Nevill Francis Mott, der 1977 den Nobelpreis für Physik erhielt. 1954 habilitierte sich Seeger für das Fach Physik und war anschließend an der University of Cambridge tätig. Nachdem er einen Ruf an die New York University abgelehnt hatte, wurde er 1959 auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Festkörperphysik der TH Stuttgart berufen sowie zum wissenschaftlichen Mitglied des Max-Planck-Instituts für Metallforschung ernannt. Von 1965 bis zu seiner Emeritierung 1995 wirkte er als Direktor des Instituts für Physik am MPI für Metallforschung.

   Seegers wissenschaftliche Arbeitsgebiete decken ein breites Spektrum ab. Zu ihnen zählen so genannte solitonische Lösungen partieller nichtlinearer Differentialgleichungen, Versetzungen und atomare Fehlstellen in Kristallen, Ferromagnetismus, Beugungstheorie, Tieftemperaturphysik, Quantentheorie, Selbstorganisationsprozesse in der Festkörperphysik und Eigenschaften ultrareiner Metalle. Seine Veröffentlichungsliste umfasst etwa 650 wissenschaftliche Schriften. Unter Prof. Seegers Anleitung entstanden mehr als 200 Diplom- und rund 180 Doktorarbeiten. Sein hohes Ansehen ist dokumentiert durch zahlreiche Ehrungen, darunter die Ehrendoktorwürde der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Goldmedaille des Japan Institute of Metals sowie der Deutsch-Südafrikanische Alexander von Humboldt-Preis.

   Anlässlich des „runden“ Geburtstags veranstaltete die Fakultät für Mathematik und Physik im Oktober ein Festkolloquium, bei dem prominente Vertreter aus dem weiten Kreis von Prof. Seegers Schülern ihre Arbeit vorstellten. Prof. Eberhard Widmann von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften spracht über das „Warum und Wozu“ Exotischer Atome, Prof. Helmar Teichler von der Uni Göttingen über „Computergestützte Materialphysik". Dr. Siegfried Dais von der Robert Bosch GmbH berichtete über Physiker in der Industrie und Prof. Takao Suzuki vom Toyota Technological Institute über seine Erfahrungen als Gast am MPI für Metallforschung.

uk

 

 

 
last change: 20.12.07 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart